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Mit rund 157 Milliarden Euro Jahresumsatz (2015) ist Großbritannien stärkster E-Commerce Handelsplatz in Europa. Bereits über 20% des Einzelhandels fallen auf das Online-Geschäft – Tendenz stark steigend. Doch inwieweit lohnt sich für deutsche Händler die Expansion nach UK? Wer über die Internationalisierung seines Shops nachdenkt, sollte zweifelsohne einen besonderen Blick nach Großbritannien werfen. In unserer Artikelserie geben wir einen Überblick über Besonderheiten und Chancen verschiedener Online-Märkte in Europa.
Die shoppen, die Briten – Das ist die Kundschaft im E-Commerce
Die Voraussetzungen im britischen Markt Absatz zu finden sind hervorragend. 82% aller Briten shoppen online – davon knapp ein Viertel in ausländischen Shops (sogenannter Cross-Border E-Commerce). Jeder Kunde sorgt dabei durchschnittlich für 1.313 Euro Umsatz im Jahr. Das betrifft in erster Linie die Bereiche Fashion, Spielzeug und Freizeitartikel. Dahinter folgen Elektronik, Entertainmentprodukte und Lebensmittel. Wer sein Geschäft auf diese Produkte ausrichtet, wird im Vereinigten Königreich neue Kunden finden. Weiterhin sind durch alle Altersklassen hinweg mehr als die Hälfte aller Käufer weiblich – wobei insgesamt der Großteil zwischen 25 und 34 Jahre alt ist. Es gilt also abzuwägen, ob und mit welchem Warenangebot sich der digitale Sprung über den Kanal lohnt.
Großbritannien ist führend im europäischen Mobile Commerce – wobei mehr als 75% der Kunden zum Tablet greifen, anstatt zum Smartphone. Es führt also kein Weg daran vorbei, den eigenen Online-Shop für die entsprechenden Endgeräte zu optimieren. Denn der mobile Brite ist erstklassige Usability und eine ansprechende, komfortable Buyer’s Journey gewöhnt. Doch das sind keine Gründe, sich abschrecken zu lassen. Denn das Umsatzpotenzial ist gewaltig.
Logistik und Payment – Reibungslose Abläufe im britischen Online-Handel
Es ist nur logisch, dass der britische Markt über einen gut funktionierenden Logistikapparat verfügt. Die großzügigen Serviceangebote wie Click & Collect oder Same-Day-Delivery verwöhnen den Online-Käufer und lassen die Ansprüche an ausländische Shops steigen. Da die Infrastruktur vorhanden ist, lohnt es sich, auf die Zusammenarbeit mit britischen Lieferdiensten (City Link, ets oder Parcel Force) zu setzen. Internationale Größen wie UPS, TNT, Hermes oder DPD – genauso wie der deutsche DHL Express – stehen in UK aber ebenfalls zur Verfügung. Das Payment wird größtenteils mit Kredit- oder Debit-Karte abgewickelt; zudem ist PayPal weit verbreitet. Ein kundenfreundlicher, sicherer Bezahlvorgang sowie Warenlieferungen in vereinbarten Zeitfenstern werden erwartet – stets in Verbindung mit einem detaillierten Benachrichtigungssystem.
Ist dein Online-Shop bereit für Großbritannien?
Die technischen Grundvoraussetzungen und die Kaufbereitschaft der Kunden machen den britischen E-Commerce zum potenziellen Markplatz für viele deutsche Online-Händler. Eine Herausforderung ist es freilich, das eigene Angebot so auszurichten, dass es vom britischen Käufer importiert werden will. Shop-Optimierung für den Mobile Commerce und übliche Payment-Methoden sowie Organisation der Lieferlogistik sollten ebenfalls beherzt angepackt werden. Zwar bleibt abzuwarten, inwiefern sich das „Brexit“-Votum der Briten auf den europäischen Handel auswirkt, aktuell jedoch steht der Internationalisierung deines Online-Shops in Richtung UK nichts im Wege!.