von Ingo Röger
Trotz ernüchternder Prognosen nach dem Pandemie-Boom bleiben die Umsatzzahlen im E-Commerce hoch. Spätestens seit die Lockdowns des stationären Handels die gesamte Handelsbranche zur Neuausrichtung bewegt hat, führt auch für bis dahin abstinente Händler:innen kein Weg mehr daran vorbei, den Onlinehandel zu betreten und dort zusätzliche Absatzkanäle zu entwickeln. Vermehrt wird dabei auf die existierenden Strukturen etablierter Verkaufsplattformen und Online-Marktplätze gesetzt, deren Reichweite schnelles Umsatzwachstum verspricht. Angesichts dessen, dass die Hälfte aller Onlinekäufe auf den großen E-Commerce-Marktplätzen getätigt wird1, sicherlich keine schlechte Wahl.
Der Status Quo im Kaufverhalten
Kund:innen im Onlinehandel haben mehr Optionen als je zuvor - und sie zögern nicht, davon Gebrauch zu machen. Geshoppt wird dort, wo es am bequemsten ist und selbst das Schaufensterbummeln auf der Suche nach Inspiration findet heutzutage größtenteils online statt.2
Entsprechend spielen die verschiedenen Marktplätze und Verkaufsplattformen hier eine immense Rolle. Für Händler:innen wird eine neuartige, verlängerte Customer Journey gezeichnet, entlang der es sich proaktiv an sämtlichen Touchpoints zu positionieren gilt. Das heißt, wo auch immer Online-Shopper:innen nach ihrem nächsten Kauf stöbern, sollten sie mit Ihren Produkten in Berührung kommen.
Das “Channel Hopping”3 der Konsument:innen zu verstehen und entsprechende Präsenzen aufzubauen, ist also von elementarer Bedeutung, um den eigenen Marktanteil zu steigern und in einer umkämpften Umgebung zu bestehen.4
Online-Marktplätze, Verkaufsplattformen und Vergleichsportale fungieren längst nicht mehr als reiner Handelsplatz, sondern dienen als Orientierung in der Kaufentscheidung. In Anbetracht dessen ist es essenziell für den Erfolg im E-Commerce, die eigene Kanalstrategie auszuweiten und dort zu sein, wo Kund:innen sich bewegen.
Multichannel: Vorteilhafte Diversifikation
Breit aufgestellt sein lohnt sich also - die Gleichung scheint zunächst offensichtlich: Mehr Absatzwege gleich größere Marktabdeckung gleich höherer Umsatz. Und die Rechnung geht auf: Gegenüber der Nutzung eines einzigen Kanals birgt die Ausweitung des Vertriebsnetzwerks auf mehrere Kanäle Potenzial für eine Umsatzsteigerung in Höhe von 190%.5 Händler:innen profitieren dabei von der generischen Reichweite und Bekanntheit der Marktplätze, um die eigene Sichtbarkeit zu erhöhen und Produktverfügbarkeit zu schaffen. Zusätzlich bietet jede Plattform ihre ganz individuellen Vorzüge, wodurch Händler:innen optimal auf Wünsche und Bedürfnisse unterschiedlicher Endkund:innen eingehen können - ein großer Hebel zur Steigerung der Kundenzufriedenheit. Ein weiterer, nicht unerheblicher Vorteil liegt in der Fülle gesammelter Daten zur Interaktion mit Profilen und Angeboten sowie zum Kaufverhalten. Durch eine gezielte Analyse lassen sich hier aufschlussreiche Informationen über Zielgruppen extrahieren, die erheblichen Mehrwert zur Steuerung interner Prozesse liefern.
Mehr Umsatz, höhere Reichweite, zufriedene Kunden - die Vorzüge des Multichannel-E-Commerce, wenn richtig erschlossen und verwaltet, sind gewaltig.
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Quellen:
1 Retail market worldwide statista.com/study/70406/retail-market-worldwide
2 People have changed the way they shop. Have you changed the way you sell? thinkwithgoogle.com/consumerinsights/consumer-trends/shopping-trends-and-behaviors
3 Top 6 multichannel retail trends for 2016 commercehub.com/top-6-multichannel-retail-trends-for-2016
4 3 E-Commerce Trends To Watch In 2023 forbes.com/sites/serenitygibbons/2022/12/22/3-e-commerce-trends-towatch-in-2023/?sh=59f071f05575
5 Shopify Plus Enterprise Guide: Multi-channel ecommerce