von Jan Griesel
Der Start eines neuen B2C-Marktplatzes in Deutschland ist grundsätzlich kein besonderes Ereignis mehr. Dennoch war ich sofort begeistert, als ich von dem Vorhaben der DHL hörte. Mein erster Gedanke war: Endlich startet mal wieder ein Unternehmen mit dem nötigen finanziellen Background einen Marktplatz. Mein zweiter Gedanke war jedoch: Hoffentlich werden dort nicht die gleichen Fehler gemacht wie bei den anderen, den gescheiterten Marktplätzen. Denn letztlich sind diese Punkte doch die wesentlichen Aspekte – oder etwa nicht?
Ohne Frage ist ein gut ausgestattetes Marketing-Budget besonders für den Start einer B2C-Plattform ein absolutes Muss. Denn ein neuer Marktplatz soll unbedingt einer breiten Zielgruppe bekannt gemacht werden. Weiterhin wird sicherlich nicht mit einem kurzfristigen Return on Invest zu rechnen sein. Es bleibt somit die Hoffnung, dass DHL einen langen Atem mitbringt und direkt auf breiter medialer Front kaufwillige Besucher anspricht. Bei einem so großen Player wie DHL muss man sich darüber aber sicher keine Gedanken machen. Es ist vielmehr davon auszugehen, dass ein Konzern dieser Größe keine unüberlegten Entscheidungen trifft und erst dann mit einer neuen Lösung an den Markt geht, wenn diese auch komplett durchdacht und zumindest in der Theorie ausgereift ist.
Bereits im ersten Vorgespräch wurde mein positiver Eindruck bestätigt und ich erfuhr dort einige interessante Details: So sollen neben den klassisch per Kategoriebaum oder Artikelsuche zugänglichen Artikeln auch Einkaufswelten mit thematischem Zusammenhang erstellt und optisch ansprechend präsentiert werden. Weiterhin werden lediglich Händler zugelassen, die ihre verkauften Waren per DHL-Paket an den Käufer zustellen. Dieser Aspekt ist aus meiner Sicht logisch und konsequent, denn dieses Konzept macht Sinn: Der Versand per DHL wird als positives Service-Kriterium in den Vordergrund gerückt, um so das Vertrauen des möglichen Käufers gegenüber der Plattform selbst zu stärken.
Neben der reinen Artikelplattform bietet DHL auch eine integrierte Payment-Lösung an. Der komplette Kaufvorgang findet somit innerhalb von MeinPaket.de statt. Über plentymarkets können Artikel bei MeinPaket.de gelistet und Verkäufe abgerufen werden, so dass der Versand durch das integrierte DHL Intraship abgewickelt werden kann. Für Händler ist lediglich zu beachten, dass vom Käufer nur die Anschrift, nicht aber die E-Mail-Adresse übermittelt wird. Dies wurde eingeführt, um den Käufer vor unnötigen Werbe-E-Mails zu schützen. Die Grundidee ist im Sinne der Käufer positiv zu bewerten. Die Händler werden ihre Abwicklung entsprechend anpassen und besonders bei den Retouren auf die Vervollständigung der Kontaktdaten achten müssen.
Wie dieser Prozess im Detail aussehen wird, muss man abwarten. Im Moment kann nur spekuliert werden. Vielleicht kann man sich die Kommunikation mit dem Käufer über ein integriertes Nachrichten-System à la eBay vorstellen, welches auch per Schnittstelle mit Drittsystemen verknüpft werden kann. Es wird einige Monate brauchen, um eine ernsthafte Bewertung dieses neuen Marktplatzes MeinPaket.de vornehmen zu können. Denn letztlich entscheiden die Konsumenten, wie gut dieses Konzept im Netz ankommt. Da ich bereits im Vorfeld von sehr vielen Händlern auf MeinPaket.de angesprochen wurde, gehe ich von einem schnellen Händlerwachstum aus. Da im Wesentlichen nur dann Kosten entstehen, wenn auch Verkäufe stattgefunden haben und die Integration in plentymarkets zügig eingerichtet werden kann, kann ich nur raten: Starten auch Sie auf MeinPaket.de!
Wie können Sie MeinPaket.de nutzen?
Ab plentymarkets 4.300 ist die Nutzung von MeinPaket.de möglich. Aktuell wird die Version 4.300 noch von einer ausgewählten Kundengruppe getestet und in Kürze für alle Benutzer freigegeben.